Linke Zeitenwende. Schluss mit Errungenschaft der Arbeiterbewegung. Rotgrün will Kleingärten aufheben, um Platz für Grillstellen u.ä. zu schaffen. Stehen wir gar kurz vor Abschaffung des 1. Mai-Umzugs?
(Tages-Anzeiger 6. Oktober 2023): «Zürcher Linke will Schrebergärten aufheben. Gartenparadies in Gefahr Ein Vorstoss im Gemeinderat fordert mehr Grillstellen, Spielplätze und Gemeinschaftsprojekte. Die Gartensaison neigt sich langsam ihrem Ende zu. Zurücklehnen dürften sich viele Zürcher Schrebergärtnerinnen und -gärtner deswegen kaum, spätestens nach dieser Nachricht nicht: Im städtischen Parlament ist die Forderung aufgekommen, einen Teil der Zürcher Schrebergärten umzunutzen und «den heutigen, veränderten Bedürfnissen der Stadtbevölkerung gerecht zu werden», wie es in einem Vorstoss heisst. In diesem wird der Zürcher Stadtrat aufgefordert, zu überprüfen, wie gewisse Familiengarten-Anlagen öffentlich zugänglich gemacht werden können. Ein Teil der Gartenparzellen solle für alternative Nutzungen wie Spiel- und Grillplätze zur Verfügung gestellt werden, aber auch für Urban Gardening. Eingereicht haben das Postulat... Severin Meier (SP) und Roland Hohmann (Grüne). Damit wagen sich die beiden Gemeinderäte an ein heikles Thema».
(aus ETH-Studie: «Umgang mit Bodenbelastungen in Familiengärten der Stadt Zürich Abschlussbericht der Fallstudie des Departements für Umweltnaturwissenschaften, Institut für Terrestrische Ökologie ETH Zürich, WS 2003/04»): «…Vorläufer der Familiengärten entstanden in der Stadt Zürich bereits Ende des 17. Jahrhunderts. Zu jener Zeit stiegen in Jahren mit knappen Ernteerträgen die Lebensmittelpreise immer wieder massiv an. Um die Versorgung der Stadtbevölkerung sicherzustellen, wurde auf der Allmend Hard eine grössere Zahl von Parzellen ausgeschieden und an Bürger als Gärten verpachtet. …Im Jahr 1907 wurde vom ein Jahr zuvor gegründeten Naturheilverein Zürich auch eine erste Gartenanlage nach den Ideen der Schreberbewegung angelegt. Dieses Areal zwischen der Tobelhof- und der Krähbühlstrasse besteht bis heute nahezu unverändert… Ab 1914 legten auch verschiedene Fabriken und die SBB-Kleingärten an. Die Grösse, die die Kleingartenbewegung mit der Zeit annahm, verdankt sie aber schlussendlich dem gemeinnützigen "Verband Arbeitshütte". Gegründet wurde er 1913, um arbeitslose Männer sinnvoll zu beschäftigen…. Nachdem 1915 die Vermittlung von Familiengärten zum einzigen Tätigkeitsbereich des "Verbands Arbeitshütte" geworden war, wurde er im Jahr darauf in "Verein für Familiengärten Zürich" (VFGZ) umbenannt und mit neuen Statuten versehen… Dieser Vereinsname wurde seither beibehalten».